Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website Negative Gefühle sind unprofessionell – Kirsten Schrick

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Negative Gefühle sind unprofessionell

Negative Gefühle sind unprofessionell

Neg­a­tive Gefüh­le sind unpro­fes­sionell – diesen Satz musste sich ein Sem­i­narteil­nehmer von sein­er Führungskraft vorhal­ten lassen.

Der hat­te sich in einem per­sön­lichen Gespräch kri­tisch zu einem The­ma geäußert – inklu­sive sein­er entsprechen­den Gefühlslage. Die Führungskraft reagierte unwirsch und wer­tend. Dem Mitar­beit­er fehlten daraufhin die Worte. Im Sem­i­nar teilte er diese Erfahrung. Für ihn hat­te sein Vorge­set­zter damit eine per­sön­liche Bankrot­terk­lärung abgegeben. Die psy­chol­o­gis­che Sicher­heit war dahin – die Ver­trauens­ba­sis brach zusammen. 

Eine ganze Palette von Gefühlen gehört zu unserem Men­sch­sein. Das kön­nen wir nicht ein­fach aus­blenden in der Wirtschaftswelt. Wir dür­fen Verän­derun­gen und Pro­jek­t­fortschritte frus­tri­erend oder ent­täuschend empfind­en. Wir soll­ten sog­ar mit­teilen, wenn wir sauer oder wütend sind. Denn in der Beschrei­bung benen­nen wir etwas, statt die Gefüh­le direkt auszuagieren. Die For­mulierung zeigt bere­its die beobach­t­ende Dis­tanz und den Akt der eige­nen Gefühlslenkung. Darin sollte eine reife Führungskraft ihre Mitarbeiter:innen bestärken. Wenn etwas benan­nt und damit man­i­festiert wird, lässt sich damit ein bewusster­er Umgang find­en. Die Gefahr, dass Gefüh­le in einem Men­schen implodieren oder in ein­er unbe­dacht­en Sit­u­a­tion im Außen explodieren sind damit geringer. 

Und zum Schluss: Jedes Gefühl hat dem US-Psy­cholo­gen Paul Ekmann zufolge eine Kom­mu­nika­tions­funk­tion. Ekmann hat dabei sechs Grun­de­mo­tio­nen definiert. So bedeutet zum Beispiel Wut, dass ein Gegenüber eine Gren­ze über­schrit­ten hat. Die Auf­forderung hin­ter einem Wutaus­bruch lautet daher zum Beispiel: Bitte respek­tiere meinen Raum! Trauer zu zeigen, kann bedeuten, um Ver­ständ­nis zu bit­ten. Und Angst kön­nte sagen: Bitte unter­stütze mich!

Wenn jemand also den Mut hat, eine neg­a­tive Emo­tion anzus­prechen, ist das immer auch ein Ange­bot auf der Beziehungsebene. Die Her­aus­forderung dabei ist nicht allein das Zeigen von Gefühlen. Es ist auch Fähigkeit beziehungsweise Bere­itschaft von Men­schen aus dem unmit­tel­baren Umfeld sich auf die Beziehungsebene einzu­lassen. Daran scheit­ern jedoch viele – wie die Führungskraft in dem ein­gangs beschriebe­nen Beispiel. Mein Vorschlag für einen neuen Glaubenssatz lautet daher:

Emo­tio­nen würzen das Leben – es kommt auf die Dosierung an.

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