Die Wirtschaft ist weiblich
Ihr habt es sicher bemerkt – ich beziehe die Diskussion des Female Empowerments nicht nur auf ein Geschlecht.
Mir geht es um das umfassende Mensch-Sein, das durch Vielfalt, Offenheit und Zusammengehörigkeit in unserer haltlosen Welt gestärkt wird. Es geht mir um das „sowohl-als-auch“ von männlichen und weiblichen Qualitäten in der (Arbeits)Welt. Wir brauchen beide Energien in einem respektvollen Austausch auf Augenhöhe. Meine Vision ist ein ebenbürtiges Miteinander, das die Dominanz des Patriarchats überwindet und die Erkenntnisse des Weiblichen im Aufbau einer neuen Gemeinschaftsverabredung beachtet und integriert. Damit können wir als Führungskraft, Projektmanager:in und Teammitglieder sofort beginnen.
Im englischen Wort „fe-male“ ist diese Integration schon formuliert. Und insofern baut „Fe-Male Empowerment“ genau diese Brücke zum jeweils anderen Pol. Deshalb geht es aus meiner Sicht in dieser Diskussion ganz stark um Human Empowerment. Denn das Mensch-Sein umfasst beide Energien.
Zum Ende meiner Reise zu „Fe-Male Empowerment“ möchte ich noch erwähnen, dass die Wirtschaft in ihren Grundlagen weiblich geprägt ist – auch wenn das die Mehrzahl ihrer männlichen Vertreter zuweilen vergessen. Denn der Begriff Ökonomie (und auch die Ökologie) leitet sich aus dem Griechischen „Oikos“ ab, der im antiken Griechenland die Haus- und Wirtschaftsgemeinschaft bildete und für diesen Verbund waren die Frauen verantwortlich.
Haushalten, mit Ressourcen und Fähigkeiten eine Gemeinschaft zusammen zu halten, ihr Raum und Schutz für ein gesundes Wachstum zu gewähren – das sind für mich gerade jetzt, in einer Zeit sich entzweiender (westlichen) Gesellschaften wesentliche, weibliche Führungseigenschaften. Ein weibliches Leadership stärkt Gegenseitigkeit und Verbundenheit. Es setzt auf natürliche Autorität statt auf traditionelle Macht. Es ist offen für Vielfalt. Es stärkt die Ebenbürtigkeit, weil es die Würde in jedem Menschen achtet – sich selbst eingeschlossen. Female Empowerment mehrt Reichtum nicht auf Kosten anderer, sondern zum Wohl aller.