5.000 Jahre Frauen-Power
Wenn wir über Female Empowerment sprechen, lohnt ein Blick über 5.000 Jahre zurück. In eine Periode, in der auch das Matriarchat die Art und Weise des Zusammenseins prägte.
Matriarchat könnte nicht nur als „Herrschaft der Mütter“, sondern ebenso als „Prinzip Mütterlichkeit“ oder „Am Anfang die Mütter“ (arché auch in der Bedeutung von Anfang oder Prinzip) übersetzt werden.*
Es gibt viele historische Belege für diese Gesellschaftsformen: Autor:innen nennen etwa Ägypten als Reich der freien Frauen. Frauen nahmen dort lange Zeit alle Positionen in Wirtschaft, Verwaltung, Religion und Militär ein.
Diese frühen Gemeinschaften waren sicherlich kein „Kuschelzoo“. Ein paar Prinzipien faszinieren mich aber schon, weil sie in der New Work eine Relevanz bekommen. Die Verbünde waren zum Beispiel egalitär ausgeprägt. Die dominierenden Frauen sorgten dafür, dass sich keine Hierarchien mit Über- und Unterordnungen bildeten. Diese frühen Gesellschaften waren nicht hierarchisch mit einer Chefin an der Spitze organisiert. Sie lebten durch Gegenseitigkeit in Netzwerkbeziehungen. Aspekte, die heute im Rahmen von New Work gefordert und in soziokratischen Strukturen auch umgesetzt werden.
Checke einmal für Dich, wie stark diese weiblichen Qualitäten in Deinem beruflichen Umfeld gegeben sind. Tue Dich mit Kolleg:innen zusammen und diskutiert ehrlich, wie es mit folgenden Werten in Eurem Umfeld bestellt ist.
- Autonomie und Selbstbestimmtheit
- Zugehörigkeit und Rückhalt des Teams
- Gegenseitigkeit, Austausch und Freigiebigkeit (ohne Erwartungen)
- Sorge, um das Wohlbefinden des anderen
- Zusammenarbeit und Teilen, statt auf Kosten eines anderen etwas zu bekommen
Für mich liegt es auf der Hand, dass ein Female Empowerment diese Qualitäten aktiv stärken, stützen und dafür eintreten sollte. Egal ob von weiblichen oder männlichen Vertretern. Frage Dich als Mensch: Wie stehst Du diesen Qualitäten gegenüber? Was tust Du zu ihrer Verwirklichung?
*Irene Fleiss: Als alle Menschen Schwestern waren (Band 1), 2006