Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website Es ist Zeit für einen Mutausbruch! – Kirsten Schrick

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Es ist Zeit für einen Mutausbruch!

Es ist Zeit für einen Mutausbruch!

In ein­er Zeit, die von Angst geprägt ist, ist Mut nicht weit. Mut ist unsere Pforte zur neuen Kraft.

Doch wie find­en wir hinein in unseren Mut? Dro­hen wir uns dabei nicht zu über­schätzen und unnötige Risiken einzuge­hen? Wie kön­nen wir unter­schei­den, welchem inneren Impuls wir fol­gen kön­nen und wann wir unseren Mut zusam­men­nehmen soll­ten?

Mut ist wichtiger denn je, und gle­ichzeit­ig war es nie leichter, den Mut angesichts der aktuellen Pan­demie-Sit­u­a­tion zu ver­lieren. Find­en wir aber ger­ade in diesen schwieri­gen Zeit­en in unseren Mut, kom­men wir leichter von der Krise in unsere innere Kraft. 

Mut ist notwendig, weil man son­st in sein­er Per­sön­lichkeit­sen­twick­lung stag­niert. Mutig sein heißt, neue Wege zu beschre­it­en und über Gren­zen, die nur schein­bar vorhan­den sind, hin­auszuge­hen. (Sieg­bert A. Warwitz)

Es ist der Umgang mit unser­er Angst, der auch die Entwick­lung unseres Mutes fördert. Angst und Mut sind daher eng ver­woben und müssen gemein­sam betra­chtet wer­den, wenn wir durch die Angst in den Mut find­en wollen.

Was ist Mut?

Furcht­lose Men­schen haben auch Angst. Genau­so wie die furchtvollen Men­schen nehmen sie diese wahr und ernst. Der entschei­dende Unter­schied ist, dass furchtvolle Men­schen der Angst nachgeben, während schein­bar furcht­lose Men­schen weit­erge­hen – trotz und mit dem Angst­ge­fühl. Der mutige Men­sch geht ins Neue, ins Unbekannte.

Mut heißt, trotz aller Äng­ste ins Unbekan­nte zu gehen. Mut heißt nicht, keine Angst zu haben. Furcht­losigkeit stellt sich ein, wenn man mit jedem Mal mutiger und mutiger wird.“ (Osho)

Angst ist ein sin­nvolles Gefühl. Sie macht uns wach und lebendig. Die so gewonnene Aufmerk­samkeit und Umsichtigkeit kön­nen uns vor Gefahren bewahren. Wie so häu­fig im Leben kommt es auch hier auf die Bal­ance an. 

Der Mutige hält sich in der Mitte zwis­chen Furcht und Zuver­sicht.“ (Aris­tote­les)

Mesotes, so nan­nten die griechis­chen Philosophen die (gold­ene) Mitte zwi-schen zwei einan­der ent­ge­genge­set­zten Extremen. Das Über­maß“, auch als Tol­lkühn­heit definiert, und der Man­gel“, die Feigheit, bilden in diesem Fall die bei­den Pole.

Es ist Zeit für einen Mutausbruch!

Ten­den­ziell sind die meis­ten von uns eher dem Mangel“-Pol zuge­wandt. Wir schätzen die ver­meintliche Sicher­heit des Sta­tus quo. Um die Mitte zu erre­ichen, benöti­gen wir also häu­fig die Bewe­gung hin zur mehr Tol­lkühn­heit“. Die dazu notwendi­ge Ermu­ti­gung kön­nen wir sowohl von inner­halb als auch von außer­halb beziehen.

Was stärkt Mut?

Wie kön­nen wir unseren Mut von innen so stärken, dass er uns zu führen ver­mag, anstatt vor der Angst kom­plett Halt zu machen? Das Wort selb­st kann uns einen Hin­weis liefern. Im Englis­chen heißt Mut courage” und trägt den lateinis­chen Wort­stamm cor” in sich: das Herz!

Aus dem Herzen leben heißt, einen Sinn ent­deck­en, denn unser Herz ist der beste Nav­i­ga­tor für ein gemein­sames und aufrichtiges Leben.“ (Osho)

Mutig sein kann daher auch bedeuten, aus dem Herzen zu leben und ihm zu fol­gen. Die Redewen­dung etwas beherzt anzuge­hen” ist ein weit­eres Indiz für diese alte Weisheit. Die heutige Wis­sens­ge­sellschaft hat uns mehr ins Gehirn, in den Ver­stand und weg vom Herzen gebracht. Wir täten daher gut daran, die Beziehung zu unserem Herzen wieder­herzustellen und es inten­siv­er zu spüren. 

Ein Anliegen des Herzens ist zutief­st mit unserem Sein, mit unserem Wesen ver­bun­den. Wir spüren es tief in uns – nicht als ratio­nalen Gedanken, son­dern als Anliegen, das uns erfüllt. Ein Anliegen unter­schei­det sich von einem Ziel. Ein Ziel kön­nen wir irgend­wann erre­ichen und sehen uns vor die Frage nach dem näch­sten Ziel gestellt. Irgend­wann sind alle Ziele er-reicht, aber was machen wir dann? Ein Anliegen hinge­gen kann uns ein Leben lang begleit­en. Und ger­ade deshalb gibt es uns mehr Ori­en­tierung und Glück als kurzfristige Ziele, sagt unter anderem auch der Neu­ro­bi­ologe Ger­hard Hüther.

Herzen­san­gele­gen­heit

Im hek­tis­chen All­t­ag kön­nen wir das Herz leicht über­hören und seine Botschaft an uns als Luxu­s­prob­leme abtun, denen wir uns dann, irgend­wann später, wid­men wür­den. Unsere Herzen­san­liegen kön­nen uns auch als ungewöhn­lich oder gar irri­tierend erscheinen. Dies ist ins­beson­dere dann der Fall, wenn sie gegen unsere Prä­gun­gen, kul­turellen Kon­di­tion­ierun­gen oder gesellschaftliche Nor­men gehen.

Es ist Zeit für einen Mutausbruch!

Doch kön­nen wir es uns leis­ten, die Herzenswün­sche zu unter­drück­en oder diese gar zu ignori­eren? Immer wieder wer­den wir zu dem Moment kom­men, wo wir uns entschei­den kön­nen: dem Herzen­san­liegen zuzuhören, ihm zu trauen und zu fol­gen oder weit­erzu­machen – wie bish­er. Nur halt etwas mehr nach rechts oder etwas mehr nach links.

Herz gegen Verstand

Indem wir unserem Ver­stand fol­gen, wieder­holen wir zumeist ver­gan­gene Erfahrun­gen. Der Ver­stand schöpft näm­lich aus unseren Erin­nerun­gen und pocht auf eine Sicher­heit, die sich nur allzu oft als Schein ent­pup­pt. Das Herz schlägt anders. Es träumt vom Zukün­fti­gen. Das Herz hofft und wirkt im Gegen­satz zum Ver­stand nicht berech­nend. Dieser kann schon mal einem Geschäfts­mann gle­ichen: dies für das.

Es ist Zeit für einen Mutausbruch!

Doch ganz so ein­fach funk­tion­iert diese Welt nicht. Der Ver­stand ist ein mächtiges Werkzeug und unter­schei­det uns von anderen Lebe­we­sen auf diesem Plan­eten. Den­noch ist es ein Werkzeug und kein Weg­weis­er. Der Ver­stand kann leicht über­fordert wer­den, und die aktuelle Lage zeigt es uns deut­lich: Zu viel passiert zeit­gle­ich und erre­icht uns immer unmit­tel­bar­er. All diese Inputs, die Zusam­men­hänge und die daraus abzulei­t­en­den Tak­tiken kön­nen wir nicht mehr berech­nen. Die Resul­tate ver­hal­ten sich zunehmend anders als angenommen.

Es ist Zeit für einen Mutausbruch!

Verge­blich suchen wir in ein­er stets kom­plex­er wer­den­den Welt nach lin­earen und eindi­men­sion­alen Kausal­itäten. Doch die Real­ität ist anders. Die vielfälti­gen Verquick­un­gen zwin­gen uns zur Akzep­tanz eines mul­ti-phänom­e­nalen Kos­mos. Ver­schiedene Ursachen bedin­gen schein­bar davon los­gelöste Auswirkun­gen. Wir wun­dern uns, wie wir zu einem Phänomen beitra­gen kon­nten, aber die Zusam­men­hänge entziehen sich häu­fig dem Grad unser­er Bewusstheit. 

Betra­cht­en wir die Orte, an denen sich die Ursachen und deren Wirkung tre­f­fen, kön­nen wir unsere Bewuss­theit erhöhen. Es sind diese Wirkungs-orte, auch als Hotspots beze­ich­net, wo sich die Phänomene zu verdicht­en scheinen. Hier wer­den uns manche Ursachen und Wirkun­gen durch ihr Aufeinan­dertr­e­f­fen bewusst. Oft­mals wun­dern wir uns den­noch, weshalb uns dies oder das passiert, und fühlen uns dem Schick­sal aus­geliefert. Doch es sind ebendiese Hotspots, die uns dazu befähi­gen kön­nen, in unseren Mut zu gehen und neue Kraft zu finden.

Ein biografis­ch­er Knick kann daher auch ein Lebens-Kick“ wer­den. Wenn wir mit der Kraft des Herzens den Mut haben, einen Entscheid zu tre­f­fen, um Neu­land zu betreten, kom­men wir in eine neue Kraft.


Mut zur Veränderung

Es gibt Sit­u­a­tio­nen, die eine genaue vorherige Berech­nung und Abwä­gung benöti­gen. Sie stellen aber nicht 100 % der Grundge­samtheit aller Lebensla­gen dar. Häu­fig sind es die wichtig­sten Entschei­dun­gen unseres Lebens, die wir ganz ohne Busi­ness-Plan oder Zahlenge­füge tre­f­fen. Nicht immer führen sie uns auf den ein­fach­sten, sich­er­sten oder fehler­freien Weg. Sie fol­gen jedoch öfters unserem Herzen. Es sind diese Entschei­dun­gen, die unser Leben bere­ich­ern und Erfül­lung, Glück und Zufrieden­heit bedeuten kön­nen. Ist unser Herzen­san­liegen wirk­lich stark, so brin­gen wir auch den Mut auf, an die Gren­ze unser­er Kom­fort­zone zu gehen. 

Die Hände schwitzen, es wird einem mul­mig und die Frage don­nert uns durch den Kopf: Warum tue ich mir dies ger­ade an?” Wenn sich das Anliegen so stark bemerk­bar macht, kommt auch die Angst und vielle­icht sog­ar die Panik. Die Gren­ze der Ungewis­sheit macht uns zu schaf­fen. Neu­land zu betreten, ist nie ein­fach, und manch­mal müssen wir mit kleinen, vor­sichti­gen Schrit­ten gehen oder aber doch den beherzten Sprung wagen.


Es ist Zeit für einen Mutausbruch!
Quelle: Bea Engelmann: Therapie-Tools Positive Psychologie: Achtsamkeit, Glück, Mut (Beltz Therapie Tools, Originalausgabe Edition (03. Dezember 2015); Auszug: 7 Stufen des Mutes

Die Mut­zone” ist ein Ort des Wach­s­tums. Hier sam­meln wir neue Erfah-run­gen, Ein­drücke und Erken­nt­nisse. Das Unbekan­nte birgt den Reiz in sich, welch­er sich zur Freude, gar Euphorie ent­fal­ten kann. Es sind diese Augen­blicke, in denen das Rou­tineleben seinen ein­töni­gen Kokon abstreift und sich in ein Aben­teuer verwandelt.

Diese per­sön­lichen Gren­züber­schre­itun­gen stärken unser Selb­st-Ver­trauen und damit die wichtig­ste Säule unser­er Psy­che. Hier entste­hen neue neu­ronale Verknüp­fun­gen, die unserem Ver­stand die Möglichkeit geben, das Ver­trauen in uns selb­st zu stärken. Eine kri­tis­che Eigen­schaft, die nicht alle von uns aus dem Eltern­haus oder dem eige­nen Umfeld ins Erwach­se­nen­leben mit­brin­gen kon­nten. Durch die Angst in den Mut führt der Weg zur neuen Kraft. Ob nun ein Sprung oder gradu­elle Schritte – es lohnt sich immer, sich mit dem Herzen zu verbinden und ihm zu folgen.

Self-Check:

  • Welche neuen Erken­nt­nisse habe ich zum The­ma Mut” gesammelt?
  • Was bedeutet Mut für mich? Was verbinde ich mit Mut?
  • Wann war ich zulet­zt mutig? Wann tol­lkühn? Und wann feige?
  • Wie habe ich mich danach gefühlt, als ich zum let­zten Mal etwas Mutiges getan habe?
  • Wie würde sich mein Leben ändern, wenn ich mehr Mut für (…) hätte? Was bewegt mich wirklich?
  • Wieso kann ich nicht mutiger han­deln? Was oder wer hält mich ab?
  • Wann bin ich mit meinem Herzen im Kontakt?
  • Wann habe ich zulet­zt nur auf mein Herz gehört?
  • Was kön­nte ich dann neu in meinem Leben etablieren, ein­führen, ausprobieren?



Lit­er­aturhin­weis:

Osho:

  • Mut. Lebe wild und gefährlich, Alle­gria Ver­lag, 7. Edi­tion (1. Jan­u­ar 2007)

Bea Engel­mann:

  • Ther­a­pie-Tools Pos­i­tive Psy­cholo­gie: Acht­samkeit, Glück, Mut (Beltz Ther­a­pie Tools, Orig­i­nalaus­gabe Edi­tion (03. Dezem­ber 2015)