Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website Kirsten Schrick – Merger: Out of the crisis and into a new home
Merger: Out of the crisis and into a new home

Merger: Out of the crisis and into a new home

A merg­er is immi­nent — and it is not clear whether our cus­tomer’s divi­sion can find a new home.

Lieber Max­i­m­il­ian, die Jahrzehnte der Unternehmensgeschichte auf einem Tep­pich. Was war das für Dich für ein Moment?

Das war beein­druck­end. Ich habe gese­hen, wie viel Men­schlichkeit, Brüder­lichkeit und Integrität in ihrer Zusam­me­nar­beit steck­en. Und auch, welchen Preis die bei­den gezahlt haben, wenn man sich so ein­er Auf­gabe ver­schreibt. Das hat mich berührt.

Was würdest Du sagen: Was ist das Erfol­gsrezept Dein­er bei­den Vorgänger?

Integrität. Boden­ständigkeit in Erfol­gszeit­en, Zusam­men­halt in Krisen. Dieses Bewusst­sein, dass man sich Erfolge nicht allein zuschreiben kann – das gilt auch für Mis­ser­folge. Das hält Men­schen verbunden.

Du hast ja inzwis­chen eine klar definierte Rolle als Leit­er des oper­a­tiv­en Betriebs im Unternehmen. Wie erleb­st Du das Zusam­men­spiel zwis­chen Dir, Deinem Vater und Deinem Onkel heute?

Es ist ein per­ma­nentes Bal­ancieren. Und es braucht Geduld – von allen Seit­en. Es geht nicht darum, dass jemand seine Rolle nicht will, son­dern darum, gemein­sam her­auszufind­en, welche Rolle ger­ade wichtig ist. Das braucht Zeit und Bewusstsein.

Du hast die Rolle des Trans­for­ma­tors über­nom­men – und das wurde Dir ja von bei­den auch zugeschrieben.

Ja, und das empfinde ich als großes Geschenk. Es ist schön­er, eine Rolle zuge­sprochen zu bekom­men, als sie erkämpfen zu müssen. Ich habe gezeigt, dass ich sie will – und sie haben mir das Ver­trauen geschenkt.

Du kamst in ein­er schwieri­gen Zeit ins Unternehmen – nach Covid, mit­ten in glob­alen Krisen. Wie war das?

Für mich war das eine Chance. Es gab echt­en Verän­derungs­be­darf. Ich musste nie­man­den überzeu­gen, dass Trans­for­ma­tion wichtig ist – alle wussten es. Das war ein frucht­bar­er Boden für Neues.

Ein zen­trales The­ma für Dich ist der kul­turelle Wan­del – weg von Top-down-Struk­turen hin zu mehr Eigen­ver­ant­wor­tung. Warum ist Dir das so wichtig?

Weil Men­schen nicht dafür gemacht sind, in Silos zu denken. Ich möchte in ein­er Organ­i­sa­tion arbeit­en, die mich auch als Men­schen sieht – nicht nur als Ressource. Net­zw­erke, in denen Ideen fließen, sind für mich die natür­lichere Form von Zusammenarbeit.

Ihr habt gemein­sam den Führungskreis – ein Gremi­um der Bere­ich­sleit­er – einge­führt. Was hat das verändert?

Früher wur­den viele Entschei­dun­gen von oben getrof­fen. Der Führungskreis hat uns befähigt, bere­ich­süber­greifend auf Augen­höhe zu denken. Entschei­dun­gen wer­den heute klar­er, gemein­samer – und para­dox­er­weise auch ein­deutiger getrof­fen. Wenn man Men­schen beteiligt, entste­ht nicht Chaos, son­dern eine gemein­same unternehmerische Verantwortung.

Und was gibt der neuen Struk­tur jet­zt Leben?

Zusam­me­nar­beit, Net­zw­erk­denken, Lead­er­ship. Wir haben ver­sucht, die Silos aufzubrechen und Kom­pe­ten­zen zu verbinden. Dadurch ver­ste­hen die Führungskräfte die gesamte Organ­i­sa­tion und Inter­ak­tio­nen bess­er, nicht nur ihren Teilbereich.

Du hast drei Brüder und eine Cou­sine. Welche Rolle spielt das für Dich in der Nachfolge?

Eine große. Alle müssen ver­ste­hen, dass das Unternehmen Vor­rang hat. Gesellschafter zu sein, heißt Ver­ant­wor­tung zu übernehmen – und das braucht Aus­bil­dung. Jed­er muss wis­sen, was diese Rolle bedeutet.

Wie gelingt Euch die Bal­ance zwis­chen Fam­i­lie und Unternehmen?

Du hast das mal als Tanz’ beschrieben – und das trifft es per­fekt. Mal näher, mal mit mehr Abstand. Man ist nie ganz eins und nie ganz getren­nt. Es braucht Wach­heit, um das Gle­ichgewicht zu halten.

Ihr habt auch schwierige Phasen erlebt – etwa den Abbau von Arbeit­splätzen. Trotz­dem ist das Com­mit­ment der Mitar­bei­t­en­den geblieben. Woran liegt das?

Das müssten wir die Mitar­beit­er fra­gen. Ver­trauen kann man nicht ein­fordern, nur erwer­ben. Und Kom­mu­nika­tion ist der Weg dor­thin. Ich glaube, die Men­schlichkeit, die bei uns über Gen­er­a­tio­nen gelebt wurde, trägt das Unternehmen durch schwierige Zeiten.

Was hast Du über Dich selb­st als Führungsper­sön­lichkeit gelernt?

Dass Fach­wis­sen nicht reicht. Ich will ver­ste­hen, woher Men­schen kom­men – aus ihren Fam­i­lien, Fre­un­deskreisen, Lebenswel­ten. Organ­i­sa­tio­nen sind Teil der sie umgeben­den Gesellschaft. Wenn man das begreift, führt man anders.

Und wenn wir in fünf Jahren wieder zusam­men­sitzen – woran würdest Du merken, dass die Nach­folge gelun­gen ist?

Wenn wir nach einem inten­siv­en Gesellschaftertag immer noch zusam­men­sitzen und miteinan­der reden – und wir am Mon­tag­mor­gen im Betrieb mit klarem Blick weit­er­ar­beit­en. Wenn Men­schlichkeit und Pro­fes­sion­al­ität im Gle­ichgewicht bleiben, dann haben wir es richtig gemacht.

Vie­len Dank für unser Gespräch, lieber Maximilian.