Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website Kirsten Schrick – Merger: Out of the crisis and into a new home
Merger: Out of the crisis and into a new home

Merger: Out of the crisis and into a new home

A merg­er is immi­nent — and it is not clear whether our cus­tomer’s divi­sion can find a new home.

Lieber Marc, wie hast Du diese Meta­pher erlebt?

Marc Irmisch-Petit: Ich fand diese Meta­pher großar­tig, weil sie sofort etwas in Bewe­gung gebracht hat. Wir reden in der Bil­dung oft in Zahlen, KPIs und Mark­tan­teilen – aber Galiopo­lis hat uns auf eine ganz andere Ebene gehoben. Plöt­zlich war nicht mehr die Rede von Organ­i­sa­tio­nen, son­dern von Stadt­teilen: lebendig, eigen­ständig, aber Teil eines größeren Ganzen. In diesem Bild kon­nte jed­er spüren, dass Koop­er­a­tion nicht abstrakt ist, son­dern etwas zutief­st Men­schlich­es: Straßen verbinden, Brück­en entste­hen, Ideen fließen. Mich hat das daran erin­nert, dass Führung nicht immer bedeutet, Rich­tun­gen vorzugeben – manch­mal bedeutet es, Räume zu schaf­fen, in denen sich Neues ent­fal­ten darf. Das hat uns als Team näherge­bracht, weil es Raum für Emo­tio­nen und Humor gelassen hat – zwei Dinge, die in Man­age­men­trun­den oft zu kurz kommen.

Wir haben damit schon bei der Konzep­tion ganz bewusst ein Nar­ra­tiv geschaf­fen: Macro­me­dia Uni­ver­si­ty, AKAD Uni­ver­si­ty, PFH Pri­vate Hochschule Göt­tin­gen und Galileo Ger­many als vier Stadt­teile ein­er gemein­samen Stadt. Jed­er Stadt­teil hat seine eigene Iden­tität, aber die Stadt als Ganzes braucht Verbindung, Kom­mu­nika­tion, Infra­struk­tur, Mar­ket­ing und Entwick­lung. Wie hat Dir dieser Blick geholfen, die Koop­er­a­tion neu zu denken?

Das Bild der vier Stadt­teile hat mir gezeigt, dass Koop­er­a­tion nicht Gle­ich­macherei bedeutet. Es geht nicht darum, diesel­ben Häuser zu bauen – son­dern darum, Straßen zu pla­nen, auf denen wir uns sich­er bewe­gen kön­nen. Diese Per­spek­tive hat mir geholfen, Koop­er­a­tion als Sys­tem zu sehen: eine Art urbane Infra­struk­tur, die Begeg­nung, Aus­tausch und gegen­seit­ige Entwick­lung ermöglicht.

Merger: Out of the crisis and into a new home

Am Nach­mit­tag des Work­shops ging es darum, die Ideen aus Galiopo­lis auf die drei Bil­dungsan­bi­eter zu über­tra­gen – also die Meta­pher in die Prax­is zu brin­gen. Welche dieser Ansätze hast Du als beson­ders tragfähig empfunden?

Tragfähig waren für mich diejeni­gen Ansätze, die konkrete gemein­same Struk­turen schaf­fen – also dort, wo Koop­er­a­tion echt­en Nutzen bringt. Die gemein­same Dig­i­tal Library ist ein gutes Beispiel: Sie senkt Kosten, erhöht Qual­ität und zeigt, dass geteilte Infra­struk­tur funk­tion­iert, ohne Indi­vid­u­al­ität aufzugeben. Auch Kar­riere war für mich ein starkes Sig­nal – weil es gemein­same Sicht­barkeit nach außen schafft, aber im Inneren Iden­tität respek­tiert. Das sind für mich die besten Früchte aus Galiopo­lis: Pro­jek­te, die Brück­en bauen, ohne Gren­zen zu verwischen.

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Gab es für Dich einen Moment, an dem Du gespürt hast: Hier entste­ht etwas Neues, das auch über diesen Tag hin­aus Bedeu­tung hat?

Ja, dieser Moment kam, als klar wurde: Wir sprechen nicht mehr über die anderen Hochschulen’, son­dern über uns. 

Da war plöt­zlich ein Wir-Gefühl – kein insti­tu­tionelles, son­dern ein men­schlich­es. Das war für mich der Augen­blick, in dem aus Work­shop-Atmo­sphäre gemein­same Ver­ant­wor­tung wurde. Ab da wusste ich: Wenn wir das hal­ten, entste­ht tat­säch­lich etwas Neues.

Welche konkreten Hand­lungs­felder sind für Dich aus dieser Über­tra­gung beson­ders wichtig geworden?

Drei Felder ste­hen für mich klar im Fokus. Erstens: Kom­mu­nika­tion: Wir brauchen klare, offene Kanäle – hor­i­zon­tal, nicht top-down. Coope­ti­tion lebt vom Gespräch, nicht vom Bericht. Zweit­ens: Ser­vices und Prozesse: Dort liegt das größte Syn­ergiepoten­zial – in IT, Bib­lio­theken, Kar­ri­ere­por­tal­en, Lern­plat­tfor­men. Wenn wir diese Struk­turen gemein­sam denken, wer­den wir effizien­ter und stärk­er. Und drit­tens: Werte und Führung: Am Ende entschei­det Hal­tung. Wir müssen ler­nen, Erfolg auch gemein­sam zu definieren, nicht nur getren­nt nach Gesellschaften. Darüber hin­aus – vielle­icht sog­ar als verbinden­des Dach – müssen wir in Plat­tfor­men denken. Gemein­same Infra­struk­turen sind keine tech­nis­che, son­dern eine strate­gis­che Entschei­dung. Wenn wir auf gemein­samen CRM‑, SIS- oder Finanzsys­te­men auf­set­zen, gewin­nen wir nicht nur Effizienz, son­dern auch Erken­nt­nis. Die Frage darf nicht laut­en: Brauche ich ein IT-Secu­ri­ty-Konzept? Sie muss laut­en: Benöti­gen wir wirk­lich vier ver­schiedene Sys­teme. Plat­tfor­men bedeuten nicht nur Kosten­vorteile, son­dern vor allem mehr Dat­en, mehr Überblick, mehr gemein­same Intel­li­genz. So entste­hen Entschei­dun­gen, die nicht isoliert, son­dern im Sinne des gesamten Ver­bunds getrof­fen wer­den – ein echter Quan­ten­sprung in Rich­tung One Galileo Ger­many Mindset’.

Mit etwas Abstand: Was ist aus Dein­er Sicht von den dama­li­gen Impulsen geblieben?

Was geblieben ist, ist ein anderes Bewusst­sein füreinan­der. Wir sehen uns heute nicht mehr als drei oder vier getren­nte Organ­i­sa­tio­nen, son­dern als Teil eines größeren Sys­tems, das gemein­same Ziele verfolgt. 

Die Gespräche sind direk­ter gewor­den, der Ton offen­er, das Denken ver­net­zter. Natür­lich sind wir nicht plöt­zlich eine Ein­heit – das wäre auch gar nicht das Ziel. Aber wir haben eine gemein­same Sprache entwick­elt: Wir reden nicht mehr nur über Zusam­me­nar­beit, son­dern über gemein­same Ver­ant­wor­tung. Und das ist vielle­icht die stärk­ste Wirkung dieses Work­shops – dass er etwas im Denken ver­schoben hat.

Hast Du konkrete Verän­derun­gen oder Pro­jek­te gese­hen, die aus diesem Tag her­vorge­gan­gen sind?

Ja, sehr deut­lich. Direkt nach dem Work­shop haben wir den Syn­er­gy Award ins Leben gerufen – als sicht­bares Zeichen, dass Koop­er­a­tion nicht nur gewün­scht ist, son­dern auch gefeiert wird. Das Ergeb­nis war über­wälti­gend. Über zehn Pro­jek­tvorschläge von mehr als 30 Kol­legin­nen und Kol­le­gen sind ein­gere­icht wor­den. Drei davon wur­den aus­geze­ich­net, weil sie echt­en Mehrw­ert geschaf­fen haben. Eine davon ist zum Beispiel der KI-Kom­pass AKAD & PFH — eine inter­ak­tive Plat­tform, die Ori­en­tierung bietet im dynamis­chen Feld der KI – prax­is­nah, aktuell und gemein­sam entwick­elt. Diese Pro­jek­te zeigen, was möglich ist, wenn Koop­er­a­tion nicht The­o­rie bleibt, son­dern gelebte Prax­is wird. Sie sind Beweis dafür, dass Syn­ergien uns nicht schwächen, son­dern stärk­er und sicht­bar­er als Gruppe machen. Darüber hin­aus spüre ich eine neue Offen­heit, The­men gemein­sam anzuge­hen – zum Beispiel bei dig­i­tal­en Plat­tform­strate­gien, Daten­in­te­gra­tion oder Prozess­stan­dar­d­isierung. Das wäre vor einem Jahr noch undenkbar gewesen.

Was hast Du per­sön­lich aus dem Tag für Dich als Führungskraft und CEO mitgenommen?

Ich habe an diesem Tag etwas gel­ernt, das man im All­t­ag leicht ver­gisst: Führung ist weniger eine Frage von Antworten als von guten Fra­gen. Ich habe erlebt, wie viel entste­ht, wenn man nicht sofort steuert, son­dern Raum gibt. Die kreativsten, ehrlich­sten Momente kamen, als ich ein­fach zuhörte und zuließ, dass Energie von anderen ausgeht.

Welch­es Faz­it ziehst Du, lieber Marc?

Ich sehe Coope­ti­tion als das neue Betrieb­ssys­tem von Galileo Ger­many. Wenn wir Koop­er­a­tion und Wet­tbe­werb als Kräfte begreifen, die sich gegen­seit­ig befrucht­en, dann kön­nen wir Dynamik erzeu­gen, ohne in Rei­bung zu erstar­ren. Kurz gesagt: Coope­ti­tion soll kein Exper­i­ment bleiben, son­dern unser Standardmodus.