Männer und der Zyklus: Das solltet Ihr wissen!
Zyklusgesundheit ist ein reines Frauending, heißt es oft. Das ist ausgemachter Unsinn.
Männer sind genauso gefordert, ein grundlegendes Verständnis von diesem wichtigen Thema zu entwickeln, wie hormonelle Schwankungen den Arbeitsalltag beeinflussen. Als Lebensgefährten in einer Partnerschaft, aber auch als Kollegen von Frauen oder als Führungskräfte. Schließlich ist die Mehrzahl leitender Positionen in der Arbeitswelt weiterhin mit Männern besetzt. Diese sind damit in der Verantwortung für ihre Mitarbeiterinnen. Ein Grundverständnis von Zykluswissen hilft ihnen, Kolleginnen wirkungsvoller zu unterstützen und ein tieferes Verständnis für ihre Bedürfnisse zu entwickeln. Mehr Empathie für das Erleben von zyklischen Schwankungen bei Frauen, verbessert das Arbeitsklima in den Betrieben. Statt dummer, abwertender Bemerkungen, die es leider immer noch gibt, herrscht Akzeptanz und Hilfsbereitschaft. Man(n) steht füreinander ein und hilft Kolleginnen, wenn sie an manchen Tagen aussetzen müssen.
Und machen wir uns nichts vor: Ein Blick auf ihre eigene geschlechtsspezifische Gesundheit kann Männern nicht schaden. Im Gegenteil: Männer sollten sich bewusst machen, dass auch sie eigene hormonelle Schwankungen haben — nur eben nicht im Monatstakt. Auch das vermeintlich starke Geschlecht erlebt im Laufe des Lebens hormonelle Veränderungen, insbesondere in der Pubertät und in den sogenannten „männlichen Wechseljahren“ (Andropause). Mit zunehmendem Alter sinkt der Testosteronspiegel und dies hat unter anderem auch Auswirkungen auf das Arbeitsleben: verminderte Energie und Produktivität, Probleme mit der Konzentration, aber auch eine erhöhte Sensibilität und emotionale Intelligenz. Das alleine zeigt: Hormonelle Schwankungen sind nicht allein weiblich. Kommt also runter vom Thron der göttlichen Schöpfung, liebe Männer. Ein Verständnis dafür, dass auch Ihr selbst davon betroffen seid — wenn auch nicht so stark wie Frauen — hilft Euch, Eure eigenen körperlichen und mentalen Herausforderungen besser zu erkennen und zu bewältigen. Helft mit, das Wohlbefinden, die Stimmung und die Leistungsfähigkeit aller Menschen bei ihrer Arbeit positiv zu beeinflussen. Es ist es wert!