Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website Was gegen eine toxische Unternehmenskultur hilft –… – Kirsten Schrick

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Was gegen eine toxische Unternehmenskultur hilft – Gegenmittel 3: Gegenfragen abstellen und Suggestivfragen verbannen

Was gegen eine toxische Unternehmenskultur hilft – Gegenmittel 3: Gegenfragen abstellen und Suggestivfragen verbannen

Mit dem Kon­ter ein­er Gegen­frage auf eine Frage bin ich in der Regel gar nicht einverstanden.

Gängiges Beispiel: Eine Mitarbeiter:in kommt zur ihrer Führungskraft und stellt eine Frage. Es kommt die Frage zurück: Ja, was kön­ntest Du jet­zt tun?“ oder noch schlim­mer: Was meinst Du, wie es mir damit geht?“ Let­ztere ist eine Würge­frage“, wie ich es nenne. Denn sie würgt den Dia­log ab. Selb­stver­ständlich kann die Führungskraft ihre Mitarbeiter:in zu einem Per­spek­tivwech­sel ein­laden – aber doch erst dann, wenn sie selb­st Stel­lung bezo­gen hat. 

Das Sig­nal des unmit­tel­baren Feed­backs über die Gegen­frage ist in dieser Hin­sicht abso­lut kon­trapro­duk­tiv. Die Über­set­zung auf der Sub-Ebene lautet: Ich finde diese Frage über­flüs­sig! Streng Dich gefäl­ligst an, selb­st Ideen und Ini­tia­tive zu entwick­eln, bevor Du zu mir kommst und fragst“. Eine echte“ Fragekul­tur entste­ht so jeden­falls nicht. Ich bin der fes­ten Überzeu­gung, dass Organ­i­sa­tio­nen, die eine hier­ar­chis­che Antwortkul­tur pfle­gen, auch weniger Per­spek­tivwech­sel prak­tizieren. Damit sind die Ein­fall­store geset­zt für dys­funk­tionale Ver­hal­tensweisen. In gle­ichem Maße bietet eine offene Art des Fra­gens, die dem oder der anderen ein wirk­lich­es Inter­esse unter­stellt und gemein­sam auf Erforschung geht, eine Möglichkeit des gesun­den, offe­nen Dialogs.


Die Sug­ges­tivfrage

Eine gemein­same Ent­deck­ungsreise braucht Unvor­ein­genom­men­heit von Sender und Empfänger gle­icher­maßen. Oft­mals schildern mir Seminarteilnehmer:innen, dass sie das Fragestellen als Manip­u­la­tion erleben. Es wer­den so viele offene Fra­gen gestellt, bis der/​die Empfänger:in auf die Lösung kommt, die der Idee der Absender:in gle­ichkommt. Irgend­wie merk­würdig, dass der Frage­marathon“ genau zu einem – offen­bar – vorher fest­gelegten Ziel führt. Ernst genom­men fühlen sich Mitarbeiter:innen damit nicht. Auch an dieser Stelle kann eine Unternehmen­skul­tur einknick­en, weil sie an Vielfalt und Bun­theit verliert.

Meine Empfehlung: Mod­erieren Sie als Sender:in an, dass Sie durch Ihre Fra­gen Ihr Gegenüber bei ein­er Lösung mit Ihren Gedanken begleit­en wollen. Dann ist das Frage-Antwort-Spiel klar verteilt, das Vorge­hen transparent. 

Die Alter­na­tive ist: Sie begeben sich als Sender:in in die Rolle des Coaches:in, stellen Ihre Fra­gen also so, dass Ihr Gegenüber seinen Gedanken­gang ent­deck­en, prüfen und erleben kann. Aus diesem Prozess entste­ht häu­fig im Ergeb­nis etwas Neues, Unbekan­ntes – und genau das ist schließlich, was gewollt ist: ein inno­v­a­tiv­er Ansatz für ein viel zu oft bekan­ntes Problem. 


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