New Work
Was bedeuten Autonomie, Eigen- und Mitverantwortung? Wie gestalten Organisationen in Zukunft Arbeit, die Menschen erfüllt?
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Neue Formen der Arbeit brauchen reife und erwachsene Mitarbeiter:innen und Führungskräfte, die etwas wagen und mit Unschärfe umgehen können. Das liegt nicht jedem Menschen. Das Bedürfnis nach Klarheit, Sicherheit und einer verbindlichen Struktur erkenne ich immer wieder als eine berechtigte Forderung in Veränderungen. Es gibt Menschen, die brauchen Kontinuität und eine gewisse Ordnung, um angstfrei und engagiert arbeiten zu können. Die Aufgabe von Führung ist deshalb auch wahrzunehmen, wie die Anschlussfähigkeit von Menschen und New Work ist. Gibt es eine Passung und Offenheit auf beiden Seiten? Auch Führungskräfte brauchen für die Zukunft der Arbeit ein klares Commitment zu Leadership, das neue Qualitäten von ihnen fordert. Dass hier noch Unterschiede in der Selbst- und Fremdwahrnehmung herrschen, zeigen viele Befragungen. So verlassen laut einer vom Business-Netzwerk Xing in Auftrag gegebenen Umfrage im Juli dieses Jahres mit insgesamt 1.000 Teilnehmer:innen ab 18 Jahren in Deutschland, dass 43 Prozent der Mitarbeiter:innen das Unternehmen wegen ihrer Führungskraft und 34 Prozent wegen einer schlechten Team-Kultur verlassen. Beides geht auf das Konto einer fehlenden Führung. Folgende Qualitäten sind daher aus meiner Sicht für den Übergang zu New Work unerlässlich.
Es reicht heute eben nicht mehr aus, Menschen nur zu respektieren. Mitarbeiter:innen wollen als Individuen gesehen und gefordert werden. Nicht mechanistisch, sondern persönlich. Vorbei – zumindest theoretisch – die Zeiten, in denen die Führungskräfte immer die Lösung vorgeben. Menschen wollen intellektuell so angeregt und herausgefordert werden, dass sie selbst auf eigene Lösungen kommen, die nicht denen der Führung entsprechen müssen. Geld ist gut und wichtig – Inspirationen, Sinnhaftigkeit aber ebenso wesentlich. Eine begeisterte und begeisternde Führungskraft braucht keinen Titel oder institutionelle Macht. Menschen lassen sich dann um ihrer selbst willen führen, weil sie die Kraft, Energie von Impulsen und Inspiration als Mehrwert für sich spüren.
Kommen wir zum letzten Punkt – dem Vorbildcharakter von Führungskräften. Hier ist kein „guruhaftes“ Verhalten gefragt. Vielmehr geht es darum, dass die Haltung, die Sprache und das Verhalten einer Führungskraft stimmig und glaubwürdig sind. Mich erstaunte die Aussage eines Managers, der eine Vorbildfunktion überhaupt nicht als Führungsaufgabe sah. Hoffentlich eine Ausnahme. Denn Führungskräfte werden immer beobachtet, ihr Verhalten kommentiert und bewertet. Sie sind die Magneten, die die Anziehung zum Unternehmen und zur Aufgabe steigern und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens vertiefen können.
Was bedeuten Autonomie, Eigen- und Mitverantwortung? Wie gestalten Organisationen in Zukunft Arbeit, die Menschen erfüllt?
Mehr erfahrenFührung anderer beginnt mit Selbstreflektion und Selbst-Führung. Wo liegen meine Ressourcen? Wie sehen Prägungen und Glaubenssätze aus, die mein Führungs- und Kooperationsverhalten prägen?
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