Resilienz
Seelische Widerstandskraft ist kein Wundergen. Es ist eine Haltung, die Ressourcen aktiviert und Ihre Selbstwirksamkeit stärkt. Resilienz hilft, Krisen in Kraft zu wandeln.
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Der hatte sich in einem persönlichen Gespräch kritisch zu einem Thema geäußert – inklusive seiner entsprechenden Gefühlslage. Die Führungskraft reagierte unwirsch und wertend. Dem Mitarbeiter fehlten daraufhin die Worte. Im Seminar teilte er diese Erfahrung. Für ihn hatte sein Vorgesetzter damit eine persönliche Bankrotterklärung abgegeben. Die psychologische Sicherheit war dahin – die Vertrauensbasis brach zusammen.
Eine ganze Palette von Gefühlen gehört zu unserem Menschsein. Das können wir nicht einfach ausblenden in der Wirtschaftswelt. Wir dürfen Veränderungen und Projektfortschritte frustrierend oder enttäuschend empfinden. Wir sollten sogar mitteilen, wenn wir sauer oder wütend sind. Denn in der Beschreibung benennen wir etwas, statt die Gefühle direkt auszuagieren. Die Formulierung zeigt bereits die beobachtende Distanz und den Akt der eigenen Gefühlslenkung. Darin sollte eine reife Führungskraft ihre Mitarbeiter:innen bestärken. Wenn etwas benannt und damit manifestiert wird, lässt sich damit ein bewussterer Umgang finden. Die Gefahr, dass Gefühle in einem Menschen implodieren oder in einer unbedachten Situation im Außen explodieren sind damit geringer.
Und zum Schluss: Jedes Gefühl hat dem US-Psychologen Paul Ekmann zufolge eine Kommunikationsfunktion. Ekmann hat dabei sechs Grundemotionen definiert. So bedeutet zum Beispiel Wut, dass ein Gegenüber eine Grenze überschritten hat. Die Aufforderung hinter einem Wutausbruch lautet daher zum Beispiel: Bitte respektiere meinen Raum! Trauer zu zeigen, kann bedeuten, um Verständnis zu bitten. Und Angst könnte sagen: Bitte unterstütze mich!
Wenn jemand also den Mut hat, eine negative Emotion anzusprechen, ist das immer auch ein Angebot auf der Beziehungsebene. Die Herausforderung dabei ist nicht allein das Zeigen von Gefühlen. Es ist auch Fähigkeit beziehungsweise Bereitschaft von Menschen aus dem unmittelbaren Umfeld sich auf die Beziehungsebene einzulassen. Daran scheitern jedoch viele – wie die Führungskraft in dem eingangs beschriebenen Beispiel. Mein Vorschlag für einen neuen Glaubenssatz lautet daher:
Emotionen würzen das Leben – es kommt auf die Dosierung an.
Seelische Widerstandskraft ist kein Wundergen. Es ist eine Haltung, die Ressourcen aktiviert und Ihre Selbstwirksamkeit stärkt. Resilienz hilft, Krisen in Kraft zu wandeln.
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