Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website Die Gesundheit ist weiblich - der natürliche Weg zu… – Kirsten Schrick

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Die Gesundheit ist weiblich - der natürliche Weg zu einer menschlicheren Arbeitswelt

Die Gesundheit ist weiblich - der natürliche Weg zu einer menschlicheren Arbeitswelt

Vor kurzem wurde ich als Pan­el­teil­nehmerin und Work­shop­mod­er­a­torin für die Tagung Peri­od of Change 2024“ ange­fragt. Das The­ma war Zyk­lus­ge­sund­heit“.

Meine erste Reak­tion war Ver­wun­derung. Offenge­s­tanden hat­te ich mich noch nie mit diesem The­ma beschäftigt. Ich gehöre zu ein­er Gen­er­a­tion von Frauen, bei denen das Funk­tion­ieren im Vorder­grund stand. 

Niemals wäre ich gegenüber Kund:innen oder meinen früheren Führungskräften auch nur im Traum darauf gekom­men, eventuelles Unwohl­sein rund um meine Peri­ode offiziell zu adressieren. Ich machte stets meinen Job und litt still. Dazu kommt, dass meine let­zte Men­stru­a­tion schon einige Jahre zurück­liegt. Daher fragte ich mich, warum die Veranstalter:innen mich ansprachen. Im Gespräch wurde mir schnell klar, dass es nicht nur um den Zyk­lus an sich geht, son­dern um die Frage, welche struk­turellen Voraus­set­zun­gen Unternehmen schaf­fen müssen, um dieses wichtige Anliegen ern­sthaft zu inte­gri­eren, ein Tabuthe­ma aus der Ecke zu holen und öffentlich diskus­sions­fähig zu machen.

Ich begann, mich mit dem The­ma Zyk­lus­ge­sund­heit auseinan­derzuset­zen und stellte mir die Frage: Warum fällt es vie­len Unternehmen offen­bar schw­er, sich damit zu beschäfti­gen? Mein­er Mei­n­ung nach hat das auch etwas mit dem Selb­stver­ständ­nis von Organ­i­sa­tio­nen zu tun. Häu­fig haben wir ein Bild von ihnen, das ein­er Mas­chine gle­icht: Alles muss per­fekt funk­tion­ieren, es darf kein Sand im Getriebe sein, der die Pro­duk­tiv­ität und den Gle­ich­lauf stört.

Dieses mech­a­nis­che Bild lässt wenig Raum für die biol­o­gis­chen Rhyth­men der Men­schen, die in diesen Organ­i­sa­tio­nen arbeit­en. Ganz anders ist es, wenn wir von Wirtschaft und Betrieben als Ökosys­tem sprechen. Dann gibt es ein Ver­ständ­nis von Unternehmen als lebende Organ­is­men, in dem Mitar­bei­t­ende als natür­liche Wesen betra­chtet wer­den. Doch dieser Ansatz bleibt häu­fig in der The­o­rie ver­haftet. Ich bin daher überzeugt, dass das fehlende organ­is­che Ver­ständ­nis von Unternehmen eine der Ursachen ist, warum Zyk­lus­ge­sund­heit bish­er noch nicht aus­re­ichend the­ma­tisiert wor­den ist und häu­fig in ein­er Tabu­zone bleibt.